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Ein Luxemburger quält sich durch

Änder Reimen steht an der Startlinie seiner ersten 42,195 Kilometer. So weit ist er noch nie gelaufen. Nach seinem 50. Geburtstag hat er sich vorgenommen, den ING Night Marathon zu absolvieren.

Unterstützung bekommt er von seinem Freund und Trainer Yves Ostermann. Der 59-Jährige ist ein erfahrener Läufer. Die beiden sind bereit für die Herausforderung.

Die Marathon-Distanz ist für Reimen Neuland. Er läuft überhaupt erst seit zwei Jahren regelmäßig. Dennoch ist er zuversichtlich, am Ende in der Luxexpo anzukommen. Auch sein Coach glaubt an ihn.

Vor allem zu Beginn des Rennens ist auf der Strecke viel los. An den Versorgungsstationen greifen die meisten Teilnehmer durstig zu.

Nach zehn Kilometern steht Reimen zwar der Schweiß auf der Stirn, doch Körper und Geist geht es gut. Nur der Start auf den überfüllten Straßen war nicht so einfach. Läufer und Coach sind guten Mutes.

Das Gedränge auf der Strecke lichtet sich, es wird entspannter für die Teilnehmer.

Ostermann glaubt auch nach 20 Kilometern weiter fest an seinen Schützling. Der musste sich zwar einen Stein aus dem Schuh entfernen, hat mittlerweile aber seinen Rhythmus gefunden.

Langsam, aber sicher dämmert es in der Hauptstadt. Essen und Trinken werden immer wichtiger.

Es wird ernst. Nach 30 Kilometern ist sich Reimen nicht mehr sicher, ob er es bis ins Ziel schafft. Schmerzen, aber auch eine kaputte Uhr, schlagen auf die Stimmung. Auch der Trainer glaubt, dass es jetzt schwierig wird.

Es ist geschafft. Reimes und Ostermann laufen in Halle 7 der Luxexpo nach 4.47‘43‘‘ über die Ziellinie und lassen sich feiern.

Die beiden sind erschöpft und gleichzeitig überglücklich.

Nach 42,195 Kilometern ringt sich Änder Reimen ein Lächeln ab. Er kann kaum noch laufen und ist froh, dass das Rennen vorbei ist. Trainer Ostermann ist stolz auf den frisch gebackenen Marathon-Finisher.